Heimatverein Altes Amt Eicklingen

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Besichtigung der „Energiezentrale Ahnsbeck“

Wie Holzhackschnitzel ein halbes Dorf erwärmen…
Heimatverein zu Besuch bei der Energiegenossenschaft Ahnsbeck eG

Unsere Reisegruppe vor den Mauern der Energiezentrale AhnsbeckWie aus Holzhackschnitzeln genügend Energie gewonnen wird, um weite Teile eines Ortes mit Wärme zu versorgen, darüber konnten sich kürzlich 31 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Heimatvereins Eicklingen während einer Betriebsbesichtigung bei der Heizzentrale der Energiegenossenschaft Ahnsbeck eG (EGA) informieren.

Vom geschäftsführenden Vorstand Hans-Georg Woltmann erhielt die Besuchergruppe viele Eindrücke und technische Hintergründe vermittelt. Und das wirklich aus berufenem Munde, denn Herr Woltmann hat als Ahnsbecker Bürger und „Mann der ersten Stunde“ das Projekt im Jahr 2010 mit aus der Taufe gehoben. Der Mitinhaber und Geschäftsführer des Ingenieurbüros Woltmann + Knoop GmbH begleitete die Netzplanung und Durchführung des Bauvorhabens. Bis heute ist er nun ehrenamtlich an vorderster Front aktiv.

Bereits im Jahr 2012 konnten die ersten Haushalte angeschlossen werden. Netzerweiterungen folgten zwischen 2017 bis 2023. Eine Gesamtinvestition von 5,3 Mio. Euro. Heute schlängelt sich ein Leitungssystem von 17,664 km Länge (9,235 km Haupt- und 8,429 km Hausanschlussleitungen) durch den Ort, über das die wohlige Wärme ins Haus gebracht wird. Mit derzeit 335 Hausanschlüssen werden ca. 60 % aller Ahnsbecker Häuser/Objekte versorgt. Anschlussvoraussetzung ist die Mitgliedschaft in der EGA. Und hierzu zählen derzeit 268 Personen.

Drei Heizkessel mit insgesamt 1,5 MW Leistung sowie ein mit Öl betriebener Notkessel (750 kW) sorgen dafür, dass stets genügend Energie erzeugt wird. In der angegliederten Lagerhalle können bis zu 500 Schüttraummeter (SRM) Holzhackschnitzel bevorratet werden. Vier benachbarte Bunker werden von außen mit jeweils bis zu 55 SRM Hackschnitzel befüllt, um diese dann durch Schneckenantriebe in die Brennkammern der Heizkessel zu transportieren. In kalten Wintermonaten benötigt man bis zu ca. 400 SRM pro Woche, deren steter Nachschub mit Materialien aus der Region durch Antransport mit Sattelzügen gewährleistet wird. Mit einem Anteil von ca. 30 % gesellt sich zudem Wärme aus dem mit der Heizzentrale gekoppelten Blockheizkraftwerk der Biogasanlage am nordöstlichen Ortsrand hinzu.

Das Heizwasser geht dann mit einer Vorlauftemperatur von 75°C - 80°C in die vier Haupttrassen, über welche die Wärme ins Dorf verteilt wird.

Und auch wenn die Heizzentrale mittlerweile ihre Leistungsgrenze erreicht hat, so arbeitet man doch stets daran, diese Anlage zu optimieren und noch wirtschaftlicher für die Verbraucher zu machen. So wird derzeit im Rahmen eines Forschungsprojektes ein 4. Heizkessel für die Erzeugung von Strom erprobt, wodurch künftig mindestens der Eigenbedarf zum Betrieb der 4 großen Netzpumpen gedeckt sein wird.

„Unsere Arbeit soll nicht gewinnorientiert, sondern kostendeckend sein“, betont H.-G. Woltmann, der nach wie vor vom Umweltgedanken angetrieben wird. Und so halten engagierte Ahnsbecker Bürger ihre Genossenschaft in Gang.

(wb)

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