Wie verschwenderisch gehen wir mit unseren Ressourcen um - insbesondere mit Lebensmitteln? Fragen, zu denen Benjamin Sadler eine Menge Wissenswertes zu berichten wusste. Der Referent war eigens aus Osnabrück angereist, wo er für die evang. Landeskirche im Bereich des kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA) tätig ist und von hier aus Erwachsenenbildung betreibt.
Die Inhalte seines Vortrages unterstrich er in anschaulicher Weise mit einer Menge Zahlen und Fakten, die bei den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern so manches Mal Erstaunen und Entsetzen zugleich hervorriefen. Aufgrund der großen Informationsmenge können diese in der Folge dann auch nur stichpunktartig wiedergegeben werden.
Die Grafiken geben Auskunft darüber, was – wer – und wieviel Lebensmittel jährlich in den Müll wandern.
Wem war zum Beispiel bis dato bekannt, dass laut Statistischem Bundesamt die Gesamtfläche Deutschlands zu fast 51% landwirtschaftlich genutzt wird, 31% bewaldet ist, jeweils 2% aus Gewässern und Unland/Mooren/Heide besteht und zu 14% Siedlung und Verkehr dient? Und das letztere täglich um weitere 55ha wächst und somit der Natur entzogen wird?
Die landwirtschaftlichen Flächen dienen zu 60% dem Futtermittelanbau.
Jährlich geschlachtet werden hierzulande 23.000 Ziegen, 594.000 Gänse, 1.121.000 Schafe, 3.386.000 Rinder, 15.876.000 Enten, 34.226.000 Puten, 55.131.000 Schweine und 652.700.000 Hühner.
Dem Export von Lebensmitteln im Wert von 74 Mrd. Euro stehen jährliche Importe für knapp 90 Mrd. Euro gegenüber.
In der Produktion helfen die Niedersachsen kräftig mit: jede zweite Kartoffel kommt von hier, zwei Drittel der Masthühner werden bei uns gezüchtet und 60% der Heidelbeeren gepflückt.
Wie steht es nun um das Konsumverhalten der Deutschen und wie ernähren wir uns? Täglich stehen zu 70% Obst und Gemüse auf dem Speiseplan. Daneben 64% Milchprodukte, 26% Fleisch und Wurst, 24% Süßes und Knabbereien, 5% vegetarische / vegane Produkte und lediglich 1% Fisch.
Und was werfen wir weg? Hier müssen wir unterscheiden zwischen Lebensmittelabfällen, die weggeworfen werden und Lebensmittelverlusten, die in der Produktion und Weiterverarbeitung entstehen und zum großen Teil als Biomasse weiterverwendet werden.
Was können wir alle nun gegen diese Verschwendung tun? Da gibt es bspw. Kampagnen des Ministeriums für Ernährung u. Landwirtschaft wie z.B. die Strategie „zu gut für die Tonne“. Seit einem Jahrzehnt und mit einem einprägsamen Logo, aber trotzdem kaum bekannt (www.zugutfuerdietonne.de).
Was sicher wirkungsvoll ist: „von den Alten lernen“, indem das Wissen über die richtige Lagerung und Verarbeitung von Lebensmitteln innerhalb der Familien generationsübergreifend weitergegeben wird.
(wb)