Heimatverein Altes Amt Eicklingen

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Prunkvolle Häuser und Äpfel - 
Heimatverein auf Erkundungsreise ins Alte Land

Herrliches Sommerwetter und 58 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – so startete der Heimatverein Altes Amt Eicklingen kürzlich im vollbesetzten Reisebus zu seiner Jahresfahrt ins Alte Land.

In Jork wurden wir bereits von einer Gästeführerin in ihrer Altländer Alltagstracht erwartet. Während einer Rundtour durch die umliegenden Dörfer und das weite Obstanbaugebiet erfuhren wir vieles über die Geschichte und Kultur der Region.

Um 1200 n.Chr. brachte der Erzbischof von Bremen holländische Siedler in das bis dahin immer wieder überflutete Marschland. Die kannten sich aus mit Eindeichung und Entwässerung und sorgten so mit der „Hollerkolonisation“ für die Urbarmachung des Landes. Von Hand wurden 10.000 km Gräben ausgehoben! Gute Erträge auf dem fruchtbaren Boden brachten den Bewohnern Reichtum. Davon zeugen auch heute noch vielerorts prunkvolle Fachwerkhäuser.

Neben dem Haupterwerb aus Fischerei, Ackerbau und Viehzucht begann man ab dem 14. Jahrhundert zunächst im Nebenerwerb mit dem Obstanbau. Heute ist das Alte Land mit über 10.000 ha das größte Obstanbaugebiet Nordeuropas. Ca. 90% der Fläche dienen dem Apfelanbau, aber auch Birnen, Kirschen und Zwetschen werden geerntet. Insgesamt jährlich 250.000 Tonnen! Jeder dritte Apfel, der in Deutschland gegessen wird, kommt von hier. Und das liefern 20 Mio. Bäume mit einem Ertrag von 2 Milliarden Äpfeln pro Jahr, unter Mithilfe von 20.000 Bienenvölkern.

Auf dem Obsthof Matthies bekamen wir Einblicke in die Mühseligkeit der Apfelproduktion: zu 90% Handarbeit. Jeder Baum wird 3x/Jahr geschnitten und während der Erntezeit auch 3x bepflückt. Die Bäume werden klein, licht- und luftdurchlässig gehalten, damit insbesondere Schadpilze keine Chance auf Ansiedlung haben.

Was nicht gleich in die Vermarktung geht, wird in speziellen Kühllagern bis zum folgenden Frühjahr in den „Winterschlaf“ versetzt. Dabei hat jede Apfelsorte ihre eigene Lagertemperatur. Ganz schön aufwändig bei 40 Sorten, die auf dem Hof angebaut werden.

Und wer es dann geschafft hat, mit mindestens 75% seiner Fläche in roter Färbung zu erstrahlen, hat die Chance, mit dem Prädikat „Klasse Extra“ gemäß Durchführungsverordnung (EU) Nr. 543/2011 auf den Ladentisch zu kommen.

(wb)

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